Sommer 2019 – Slowenien – Tag 10-11

Das Abenteuer neues Land (Slowenien) kann beginnen – der Wurzenpass liegt vor uns. 18 % Steigung, das hatten wir mit Ragnar bislang noch nicht.
Erstes Adrenalin ließ auch nicht lange auf sich warten.
Einige Fahrzeuge vor uns kam ein Wohnmobil (mit Anhänger – was ein Idiot, Anhänger sind auf der Strecke verboten) zum Stehen und wir mussten rückwärts wieder runter fahren. Trotz der extremen Rückwertsbremsbelastung haben die Bremsen durchgehalten und keinen Schaden davon getragen haben. Schein gehabt – das passiert ganz gerne mal bei solchen Aktionen.
Ein erneutes Anfahren ist bei der Steigung nicht möglich bzw. wollte ich es nicht ausprobieren. Auf den Fotos sieht es gar nicht so wild aus, aber der Schein trügt.

Nach kleiner Pulserholungspause und Gesprächen mit den mittlerweile angerückten freundlichen Polizisten haben wir es dann den zweiten Anlauf gewagt.

Im ersten Gang ging es gemütlich bergauf. Die Polizisten riefen uns noch lachend „Vollgas!“ Hinterher und schon war die erste ordentliche Steigung geschafft.

Am fast höchsten Punkt, mittlerweile auf dem Werschetzpass (Vršičpass), mit schöner Aussicht auf den Prisank (oder Prisojnik) durften wir noch die Menschen hinter project-justus.de kennenlernen. Wir kannten sie bislang nur durch ihren Onlineauftritt und sie, haben sich gefreut einen ihnen „bekannten“ Bus zu sehen. Im ersten Augenblick wurden wir von den beiden mit einem der grünen „Kollegen“ verwechselt;)
Nach kurzer Picknickpause und nettem Gespräch ging es weiter.

Am höchsten Punkt des Werschetzpasses herrschte Chaos auf der Straße. Grund hierfür waren Massen von Autos, Touristen und Horden von sturen Schafen auf der Fahrbahn. Klar, dass genau in so einem Moment unsere Hupe ausfällt. Erst als ein Mann mit Hund zur Hilfe kam, war es möglich die Schafe von der Straße zu treiben. Irgendwann waren wir dann aber durch und es ging (endlich?) wieder abwärts.

Dank Motorbremse konnten wir problemlos runter „rollen“ und sammelten, wie immer, PKWs hinter uns. Diesen Pass mit seinen Serpentinen, unserer Länge und Breite zu fahren, kostete uns ehrlich gesagt schon ein paar Nerven. Insgesamt aber ein wunderschönes Stückchen Strasse. Die tollen Aussichten auf die jurischen Alpen und den Triglav ließen uns die Anspannung schnell wieder vergessen.

Unten angekommen folgten wir dem Flusslauf der Soca von einem Campingplatz zum nächsten und wurden jedes Mal wegen Überfüllung wieder weggeschickt.
Scheinbar ist nicht der Platz das Problem, sondern die Kapazität der benutzten Sickergruben. Oft standen wir optimistisch vor den Toren der Plätze, auf denen es zum Teil recht leer wirkte – die Abwasserkapazität zwang die Betreiber aber uns immer wieder wegzuschicken.

Entnervt und völlig KO von der mittlerweile starken Hitze, wurden wir endlich gegen 19 Uhr auf einem ebenfalls überfüllten großen Campingplatz fündig. Die Nacht im Camp Koren kostete über 40 Euro – ohne Strom!

Ausgeschlafen und mit neuer Kraft ging es am nächsten Morgen weiter entlang der Soca mit dem Ziel einen gemütlicheren Platz zu finden.

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