Der nächste Stopp führt uns zum Camp Tomas, ein kleines Stückchen hinter Sibenik und wieder direkt am Wasser. Das Camp ist etwas größer und nicht so familiär wie die vorherigen – trotzdem ist es sehr schön hier. Während wir noch am „Aufbauen“ sind und versuchen unser Hab und Gut nicht genau in eine Ameisenstraße zu stellen, steht der Jüngste schon in Badehose, mit Brett, Brille und Schnorchel ausgerüstet, bereit um in See zu stechen. Also gut, einer der Großen muss mit zum Wasser. So lassen wir den ersten Tag an uns vorüber ziehen und sind froh ein so schönes Plätzchen gefunden zu haben.
Am ersten morgen ist uns die Milch ausgegangen, eine beinahe Katastrophe für uns Morgenkaffejunkies. Die nächste Einkaufsmöglichkeit liegt laut dem Campingplatzbetreiber im ca. 3 km entfernten Grebastica. Ich bin daraufhin mit dem Ältesten losgezogen. So ein Fußmarsch durch die Mittagshitze war dann doch anstrengender als angenommen und wir waren uns sicher, dass er von „kroatischen km“ gesprochen haben muss. Google Maps ist der Meinung, es seien eher 4,6 km.
In Grebastica angekommen, haben wir uns mit einer Pizza bei Pizzeria Niko gestärkt. Danach war der Rückweg ein Klacks.
Abends gab es das WM-Finale Kroatien – Frankreich am Campingplatz.
Dass die Kroaten gegen Frankreich kaum eine Chance haben war klar. Trotzdem sehr schade, dass sie es nicht zum Weltmeister geschafft haben…wir hätten es ihnen so gegönnt.
Sie wussten aber auch einen zweiten Platz vorbildlich zu feiern.
Am nächsten Morgen sollte es eigentlich weiter gehen – eigentlich – wir waren zugeparkt und der Besitzer des Autos war nicht aufzufinden. Ein T3 Fahrer mit Anhang wollte auch schon seit Stunden durch die Ausfahrt. Mit gebündelten Kräften, einem Brett und einem Rangierwagenheber konnten wir zumindest für den Bulli den Weg frei machen. Für uns war es allerdings immer noch zu schmal (Bulli -VWT3 -184 cm vs. Ragnar – Mercedes 711D – 219 cm Breite). Wir haben noch eine Weile gewartet, aber der Fahrer des Blockadefahrzeugs war nicht aufzutreiben und es wurde die Entscheidung getroffen, noch eine Nacht zu bleiben. Als wir am frühen Nachmittag Richtung Pizzeria los laufen wollten, tauchte der Fahrer des besagten Fahrzeuges auf und erzählte uns, er sei den ganzen Tag da gewesen. Wir haben den Mann direkt wiedererkannt, kurz vor der Wagenheberaktion stand er ein paar Meter vor seinem Auto und warf uns neugierige Blicke zu…?! Etwas verwundert über sein Verhalten haben wir uns auf den Weg zur Pizzeria gemacht.
Das Wetter war den ganzen Tag schon etwas wolkig/windig, bzw. es lag „etwas“ in der Luft…genau dieses „etwas“ konnten wir dann gegen 23 Uhr spüren. Dass wir schon alles gepackt und uns abends nur noch schnell 3 Stühle und einen Tisch ausgepackt hatten, war unser Glück.
Während wir beim kühlen Radler, in der Ferne die Blitze beobachten konnten, hat mich irgendwann die Fotolust gepackt. Kurz nach der dritten Langzeitbelichtung ging es dann los. Leider war kein schönes Blitzfoto mehr möglich. Innerhalb von 1,5 Minuten hat Thor den Campingplatz in ein wettermäßiges Gemetzel verwandelt. Wir konnten gerade noch Kamera, Tisch und Stühle ins Auto werfen. Die riesengroße Panoramafrontscheibe war ein Genuss, ich habe selten eine so mächtige Kombination aus Regen, Gewitter und Sturm erlebt – der Bus hat gewackelt als würde er gerade bei einer Demo überrannt werden. Unser Solardach über der Dachluke hat bei dem Schauer leider auch versagt, kann ja auch nicht funktionieren, wenn der Regen von der Seite kommt…
Einige Boote, die vor Anker lagen, haben sich trotz, dass sie mit Betonklötzen (ca. 1 m x 1 m) am Grund „fixiert“ waren mehrere Meter bewegt, einfach weggezogen die Teile. Zwischendurch waren noch mehrere Notsignale aus der gegenüberliegenden Bucht zu sehen und wir konnten nur hoffen, dass nichts Schlimmes passiert ist. Nach ca. einer Stunde wurde es wieder ruhig und wir haben uns schlafen gelegt.