Kroatien 2018 – Tag 6 bis 9 – Grebaštica – Camp Tomas

Der nächste Stopp führt uns zum Camp Tomas, ein kleines Stückchen hinter Sibenik und wieder direkt am Wasser. Das Camp ist etwas größer und nicht so familiär wie die vorherigen – trotzdem ist es sehr schön hier. Während wir noch am „Aufbauen“ sind und versuchen unser Hab und Gut nicht genau in eine Ameisenstraße zu stellen, steht der Jüngste schon in Badehose, mit Brett, Brille und Schnorchel ausgerüstet, bereit um in See zu stechen. Also gut, einer der Großen muss mit zum Wasser. So lassen wir den ersten Tag an uns vorüber ziehen und sind froh ein so schönes Plätzchen gefunden zu haben.

Am ersten morgen ist uns die  Milch ausgegangen, eine beinahe Katastrophe für uns Morgenkaffejunkies. Die nächste Einkaufsmöglichkeit liegt laut dem Campingplatzbetreiber im ca. 3 km entfernten Grebastica. Ich bin daraufhin mit dem Ältesten losgezogen. So ein Fußmarsch durch die Mittagshitze war dann doch anstrengender als angenommen und wir waren uns sicher, dass er von „kroatischen km“ gesprochen haben muss. Google Maps ist der Meinung, es seien eher 4,6 km.
In Grebastica angekommen, haben wir uns mit einer Pizza bei Pizzeria Niko gestärkt. Danach war der Rückweg ein Klacks.

Abends gab es das WM-Finale Kroatien – Frankreich am Campingplatz.
Dass die Kroaten gegen Frankreich kaum eine Chance haben war klar. Trotzdem sehr schade, dass sie es nicht zum Weltmeister geschafft haben…wir hätten es ihnen so gegönnt.
Sie wussten aber auch einen zweiten Platz vorbildlich zu feiern.

Am nächsten Morgen sollte es eigentlich weiter gehen – eigentlich – wir waren zugeparkt und der Besitzer des Autos war nicht aufzufinden. Ein T3 Fahrer mit Anhang wollte auch schon seit Stunden durch die Ausfahrt.  Mit gebündelten Kräften, einem Brett und einem Rangierwagenheber konnten wir zumindest für den Bulli den Weg frei machen. Für uns war es allerdings immer noch zu schmal (Bulli -VWT3 -184 cm vs. Ragnar – Mercedes 711D –  219 cm Breite). Wir haben noch eine Weile gewartet, aber der Fahrer des Blockadefahrzeugs war nicht aufzutreiben und es wurde die Entscheidung getroffen, noch eine Nacht zu bleiben. Als wir am frühen Nachmittag Richtung Pizzeria los laufen wollten, tauchte der Fahrer des besagten Fahrzeuges auf und erzählte uns, er sei den ganzen Tag da gewesen. Wir haben den Mann direkt wiedererkannt, kurz vor der Wagenheberaktion stand er ein paar Meter vor seinem Auto und warf uns neugierige Blicke zu…?! Etwas verwundert über sein Verhalten haben wir uns auf den Weg zur Pizzeria gemacht.
Das Wetter war den ganzen Tag schon etwas wolkig/windig, bzw. es lag „etwas“ in der Luft…genau dieses „etwas“ konnten wir dann gegen 23 Uhr spüren. Dass wir schon alles gepackt und uns abends nur noch schnell 3 Stühle und einen Tisch ausgepackt hatten, war unser Glück.

Während wir beim kühlen Radler, in der Ferne die Blitze beobachten konnten, hat mich irgendwann die Fotolust gepackt. Kurz nach der dritten Langzeitbelichtung ging es dann los. Leider war kein schönes Blitzfoto mehr möglich. Innerhalb von 1,5 Minuten hat Thor den Campingplatz in ein wettermäßiges Gemetzel verwandelt. Wir konnten gerade noch Kamera, Tisch und Stühle ins Auto werfen. Die riesengroße Panoramafrontscheibe war ein Genuss, ich habe selten eine so mächtige Kombination aus Regen, Gewitter und Sturm erlebt – der Bus hat gewackelt als würde er gerade bei einer Demo überrannt werden. Unser Solardach über der Dachluke hat bei dem Schauer leider auch versagt, kann ja auch nicht funktionieren, wenn der Regen von der Seite kommt…
Einige Boote, die vor Anker lagen, haben sich trotz, dass sie mit Betonklötzen (ca. 1 m x 1 m) am Grund „fixiert“ waren mehrere Meter bewegt, einfach weggezogen die Teile. Zwischendurch waren noch mehrere Notsignale aus der gegenüberliegenden Bucht zu sehen und wir konnten nur hoffen, dass nichts Schlimmes passiert ist. Nach ca. einer Stunde wurde es wieder ruhig und wir haben uns schlafen gelegt.

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Kroatien 2018 – Tag 5 – Starigrad – Camp Stine

Weiter Richtung Süden… ein kleines Stückchen ist geschafft. Kurz vor Zadar bei Starigrad hatten wir keine Lust mehr zu fahren und haben uns nach einem Stopp im nächsten Supermarkt beim Camp Stine einquartiert. Ein sehr schön liebevoll eingerichtetes kleines Camp. Die Betreiber sind  eine etwas hippimäßigen Familie, alle sehr nett und unser jüngster wurde direkt aufgenommen. Gerne hätten wir hier noch ein paar Tage verbracht, aber kleine Badestelle ist für noch nicht 100%  schwimmende Kinder etwas klein. Das geht noch besser.

Abends klare Arbeitsteilung, auch Urlaubsberichte müssen getippt werden.

Kroatien 2018 – Tag 3/4 – Ankunft in Karlobag

Von gefühlt mindestens 100 abfahrenden Lkws geweckt, ging es weiter Richtung Meer. Das Intervall der Frage “Wie lange noch?” wird langsam kleiner und noch vor 10 Uhr war es dann zumindest schon mal zu sehen.
Nach guter Erfahrung, allerdings mit einem Zelt, auf dem Campingplatz „Camp Ujca“ vor 3 Jahren wollten wir natürlich hier einen Stopp einbauen.
An die schmale Tunneleinfahrt runter zum Camp konnten wir uns noch erinnern – aber das es so eng werden würde?! Leider war die Durchfahrt für den ersten richtigen Urlaubstag dann doch zu riskant – wenn schon “Abenteuer provozieren”, dann lieber zum Urlaubende. Also weiter Richtung Süden…

Kurz vor Karlobag haben wir auf einem kleinen Campingplatz (Camp Ribarica) mit ca. 6-9 Stellplätzen geparkt um erst mal anzukommen und ein paar Stunden Ruhe zu genießen. Gegen 15 Uhr wurde dann auch der Meeresgrund schon vom Schnorchelteam erkundet.

Da am nächsten Abend das Halbfinale (Kroatien:England) anstand und der Platz ganz nett war, haben wir uns gleich für 2 Nächte eingerichtet.
Anfangs waren wir alleine bzw. ein Wohnmobil mit zwei älteren Herrschaften war schon dort, das ging fast noch als Freistehen durch.

Einige Stunden später wurde es doch noch voller. Es kam ein schwarzer T4 mit Wohnwagen, beladen mit 3 Erwachsenen und 4 Kindern. Soweit so gut. Als die Crew anfing aufzubauen, ahnten wir schon Böses. Die Art der Kommunikation unserer neuen Nachbarn sagte einiges…
Die Krönung gab es dann aber abends während wir gemütlich hinterm Bus beisammensaßen, kommen die “Nachbarn” vom Shoppen, Essen oder was auch immer zurück. Nachdem alle ausgestiegen sind, was man am Besten daran merken konnte, dass es so laut auf dem Campingplatz wurde, als hätte gerade ein Club mit Geheimausgang neben unserem Bus geschlossen, höre ich von einem der Kids „Ahh der Baum lächelt mich schon an“ und dann plätschert es schon los (ca. 3m von uns entfernt). Wir haben uns kurz etwas irritiert angesehen, dann konnte ich mir einen Kommentar nicht verkneifen und habe rüber gerufen, dass es doch die Toiletten keine 20m weiter wären. Daraufhin ging der Kleine kommentarlos Richtung Vater, und dieser äußerte dann Sprüche wie „Huch… hier scheint ja gar keine Sonne… es regnet ja“ während auch er dabei war in eine andere Ecke zu pinkeln… Wir sind etwas geschockt und können gar nicht so recht fassen was da gerade abläuft. Wenn ich irgendwo in der Natur stehe habe ich kein Problem damit, aber auf einem kleinen privaten Campingplatz muss so was wirklich nicht sein. Wenn das alle machen riecht der Platz bald wie der Tiergarten zu Zeiten der Loveparade…

Zum Fußball Halbfinalspiel Kroatien:England sind wir abends nach Karlobag gefahren. Zur Abkühlung sind die Jungs noch kurz ins Wasser. Aus kurz wurde dann etwas länger. Der Große wollte unbedingt testen, ob ein Seeigel es wirklich durch seine Hornhaut am Fuß schafft. Der Igel hat gewonnen. Gegenüber vom Hafen in der Sanistation waren die Leute total nett und hilfsbereit und haben uns die Behandlung zum Teil abgenommen.

(Empfohlenes Vorgehen laut Sanitätern: Möglichst viele Stacheln heraus ziehen und sehr gut desinfizieren, sollten nicht alle Stücke raus gehen, nicht zu tief Bohren, lieber warten. Es gibt eine Creme „Black Cream“ welche über Nacht die Stachel „raus zieht“. Ganz wichtig ist, die Wunden immer sauber und steril halten.
UPDATE:
Unsere Erfahrung: Die schwarze Creme hat nicht wirklich viel gebracht. Besser war der Tipp der Campingplatzbetreiberin die im Fuß verbleibenden Stacheln mit Milch eines Feigenbaumes einzureiben. Wenn man die noch nicht reife Frucht vom Baum abbricht, läuft eine weiße Milch aus der Wunde. Diese Milch auf die Stacheln schmieren. Es sind auch Hühneraugen durch die Milch verschwunden.)

Später haben wir uns mit einer feucht fröhlichen Masse über den Sieg der Kroaten gefreut. Es lief alles gesittet aber doch wild und emotional. Irgendwie war mir die Stimmung viel entpannter als bei allen Public Viewings, die ich in Deutschland je erlebt habe.

Einen abendlicher Dämpfer sollte aber noch sein. Zurück am Platz waren wieder Pinkelspielchen der Nachbarn angesagt. Diesmal hab ich etwas aggressiver rüber geschimpft, der gute Mann hat darauf gar nicht reagiert… zum Abschluss ist dann am 2. Tag die ganze Crew in Ihrem Bully wieder losgezogen (Mama, Papa und Mama Nr. 2 jeweils mit Zigarette und die 4 Kinder im Auto – ich könnte kotzen, wenn ich solch rücksichtslose Menschen sehe, reiße mich aber zusammen;) )

Kroatien 2018 – Tag 2 – Mautstrecken

Freude beim ersten Tankstopp in Österreich, Ragnar hat auf den ersten 900 km nur 12 Liter auf 100 Km verbraucht. So darf es weiter gehen. Kurz vor der slowenischen Grenze wurden wir von der österreichischen Polizei, welche sich offenbar über den Anblick unseres Fahrzeuges erfreute, gestoppt.

„Wo geht’s denn hin mit dem Gefährt?“

„Kroatien“

„Schafft der denn das? – Das ist doch ein deutscher Polizeiwagen oder…?“

Mit einem Lächeln wurde uns eine gute Reise gewünscht und wir wurden weiter gewunken…auch die GoBox zur Mautabrechnung wurde dieses Mal korrekt an der Scheibe befestigt.

Die Kinder, und wir natürlich auch, wollen zum Meer und haben die Dunkelheit genutzt um weiter Richtung Kroatien zu fahren.

Für die Autobahn in Slowenien brauchten wir noch eine weitere Mautbox. Laut Informationen der Internetseite kann man sich diese problemlos an jeder Station ohne Vorbestellung besorgen. Die „DARS Box“ kostete uns 10€ und viel Geduld am Schalter. Dazu kamen 50€ Mindestaufladung. Nach einer Weile Autobahn blinkt die Box beim Durchfahren der Mautportale orange, nicht mehr grün. Also wieder eine Servicestation angefahren. Nachdem ich weitere 50€ Guthaben aufgeladen hatte, konnte es weiter gehen. Die Box warnt mit dem orangefarbenen Blinken vor einem Unterschreiten des Mindestguthabens von 25€, wie wir später erfahren haben. Einige Kilometer später wechseln wir auf eine Landstraße.

Im Anschluss an die Autobahn, führte uns eine kurvige Straße ganz gemütlich durch einige Dörfer bis weiter zur kroatischen Grenze. Schneller als erwartet lag diese dann vor, bzw. hinter uns. Der nächste Rastplatz sollte unser sein… ein paar Stunden Schlaf mussten jetzt sein (ja wir wissen…, Rastplätze und so … aber wir konnten nicht mehr und waren auf fast alle Eventualitäten vorbereitet (Details werden nicht verraten;) ).