Italien – Viareggio

Die Nacht in Lucca war ruhig und am nächsten Morgen standen wir vor der Entscheidung: bleiben wir zum Comic und Game Spektakel oder verlassen wir die Stadt?
Nach einer ausgedehnten neuen Stellplatzsuche etwas näher am Stadtzentrum sind wir bei einem offiziellen Camperplatz gelandet. Hier wurden wir von ein paar älteren Herren freundlich mit dem Hinweis, dass der Platz voll sei, begrüßt. Ohne jegliche Englischkenntnisse haben sie dann mit aller Energie versucht uns den Weg zu einem anderen Platz zu erklären. Irgendwie müssen wir ratlos ausgesehen haben. Einer der Männer verschwand kurz im Hinterhof und kam grinsend auf seinem Rad zurück. Gestikulierend hat er uns dann klar gemacht, dass wir ihm folgen mögen. Bis zur nächsten großen Straße hat er uns dann begleitet.

Auf dem Weg haben wir schon erkannt, dass der andere Platz etwas außerhalb liegt. Das sollte somit keine Option sein. Einen netten zentralen Platz haben wir dann doch noch entdeckt. Hier wurden wir allerdings, auf Nachfrage ob man dort über Nacht parken könne, von ein paar Jugendlichen vor Überfällen gewarnt. Bevor der Tag um ist entschließen wir uns Lucca zu verlassen und wieder ans Meer zu fahren.

Mit genug Zeit im Gepäck wollten wir das kurze Stückchen ohne Autobahn bewerkstelligen. Nach ca 10 Minuten kam dann auch schon das erste Hindernis – ein Warnschild mit 2,10m angegebener Breite. Ragnar hat laut Papieren 2,19m. Aber…wir sind ja in Italien, das passt schon 😉
Gerade so konnten wir dann auch die schmale Brücke überfahren. Weitere 15 Minuten später das nächste Schild – dieses Mal nur 1,90m. Eindeutig zu wenig, wir müssen wenden. Also doch über die Autobahn…

Kurze Zeit später verlassen wir die „Auto Strada Firenze Mare“ und fahren auf der „Strada Statale 1 Via Aurelia“ weiter Richtung Viareggio.

Bevor wir in die „City“ kommen, biegen wir links ab Richtung Strand. Am Ende der Straße finden wir endlose Parkplätze, Restaurants, Strandbars sowie ein paar andere Camper. Mit gemischten Gefühlen kuscheln wir uns erstmal dazu.

Nachdem wir den restlichen Tag an einem fast menschenleeren Strand verbracht haben, ging es abends in das einzige geöffnete Restaurant. Mit gefüllten Bäuchen schlendern wir zurück Richtung Bett.
Das wir auf einem „Wildschwein Futterplatz“ stehen wussten wir bis jetzt noch nicht. Damit erklären sich auch die x Kisten alter Maiskolben neben unserem Bus.

Während ein alter auf der Parkplatz-Begrenzungsmauer sitzender Herr lachend Mais um sich wirft, tummelt sich eine Rotte von 13 Wildschweinen um ihn und Ragnar. Scheinbar handelte es sich hier um ein dörfliches Ritual. Im laufe des Abend kamen einige weitere Leute und holten Mais aus ihren Autos. Die Tiere waren sehr schreckhaft und keineswegs aggressiv gegenüber Menschen, haben aber mit Geduld auch aus der Hand gefressen. Trotz des doch sehr Interessanten Schauspieles ist es natürlich ein Unding wilde Tiere zu füttern und somit an Menschen zu gewöhnen.

Bei Grunz- und Schmatzgeräuschen eingeschlafen, wachen wir in einem ca 5°C kalten Bus auf und genießen die ersten Sonnenstrahlen. Bevor es wieder auf die Straße geht, machen wir noch eine Wanderung durch den angrenzenden Naturpark „Migliarino San Rossore“. Die Heimat der gestern gesichteten Wildschweine.

 

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Italien – die Stadt Lucca

Unser nächstes Ziel ist die Stadt Lucca. Bevor wir die Stadt allerdings befahren dürfen, werden wir von der örtlichen Polizei zum „Plausch“ angehalten. Als der nette Herr Polizist realisiert, dass wir als Camper und nicht als LKW unterwegs sind, hat er uns auf das bevorstehende „Comic & Game Heroes“ Festival hingewiesen. Vermutlich hat er gehofft, dass wir noch ein paar Zombies oder Elfen im Wagen haben. Das Festival startet aber erst in 2 Tagen, noch ist die Stadt relativ leer.

Die mit Stadtmauern befestigte Innenstadt ist einen Besuch wert. Die Aufbauarbeiten zum Festival liefen allerdings schon auf Hochtouren. Überall standen große Zelte in deren näheren Radius hektische Menschen wuselten. Trotzdem hat uns die Stadt sehr gefallen, und wir würden einen Besuch empfehlen.

Nach einer vorzüglichen Stärkung am Piazza San Michele ging es zurück zu Ragnar. Wir mussten uns schließlich noch einen Schlafplatz suchen.

Den haben wir dieses Mal relativ schnell gefunden. Am Ufer des Serchio gibt es genug Platz.

 

 

Italien – Lazise > La Spezia

Am nächsten Morgen, weiter Richtung Süden wurde noch ein kurzer „Kaffe- und Sanitäranlagen-Stop“ beim großen M in San Pietro di Legnago eingelegt. Bereit für den Tag, es kann weiter gehen – wir wollen das Meer sehen!
Nach ca 6 Stunden gemütlicher Fahrt durch die Po-Ebene, vorbei an Parma und durch die Apuanischen Alpen erreichen wir La Spezia.

Scheinbar etwas übermütig waren wir beim Aussuchen des nächsten Übernachtungsplatzes. Beim Durchfahren eines Vorortes von La Spezia wurden wir das erste Mal mit „italienischer Dorf-Straßenbreite“ konfrontiert. Gelernt haben wir auch, dass das Befahren von unbefestigten Straßen in Italien wohl überlegt sein sollte.

Wie auch immer, unser Stellplatz sollte am „Forte del Muzzerone“ sein. Aus ca 330m Höhe hat man einen wunderschönen Blick über die Bucht von La Spezia. Die Anfahrt war allerdings äußerst nervenaufreibend.
Mit einer Fahrzeuglänge von über 6 Metern mussten wir in 2 Kurven zurücksetzten um weiter fahren zu können, von der Befestigung und der Breite der Straße (maximal 2 schmale Autos nebeneinander) ganz zu schweigen. Aber die Mühe hat sich gelohnt…

Beim Versuch, die direkte Umgebung zu bewandern, sind wir nicht sehr weit gekommen. Irgendwie hat uns das vermehrte Auftreten der Menschen mit Seilzeug und Kletterausrüstung schon irritiert – nach 15-30 Minuten wurde der Weg  langsam etwas zu steil für normale Wanderungen.

 

Italien – 14 Stunden zum Gardasee

Kurz bevor es zur ersten Herbsttour losgehen sollte, hat leider unsere Standheizung den Geist aufgegeben. Grund genug, noch schneller in wärmere Regionen zu flüchten…

…die Wetterkarten geprüft…es geht nach Italien.

Die „MautBox“ (GoBox) für Österreich hatten wir uns vorsorglich schon besorgt. Für Fahrzeuge über 3.5 T ist eine solche Box in Österreich Pflicht!Leider ist auf dem schönsten Teil der Strecke, in den Alpen, schon die Dunkelheit eingebrochen. Nach ca 14 Stunden Fahrt erreichen wir ohne Zwischenfälle den Gardasee.

Hier noch ein kurzes Filmchen der Strecke Berlin -> Lazise

Ein kleines Stück hinter Lazise haben wir etwas abseits der Hautpstraße ein nettes Plätzchen unter Olivenbäumen am Weinhang gefunden. Im Dunkeln ist die Stellplatzsuche, wie wir mittlerweile lernen durften,  nicht so einfach. In diesem Fall hatten wir aber ein gutes Gespür.