Italien – Pozzolo sul Mincio

Nach einer recht kühlen Nacht am Meer, müssen wir uns leider schon wieder Richtung Norden bewegen. Wir beschließen ein paar Stunden zu fahren.
Beim Fahren mit Ragnar ist es aber so, dass man schnell mal die Zeit vergisst. Daher wurden aus den geplanten paar Stunden, ein paar mehr Stunden die wir die Po-Ebene durchfahren. Den Sonnenuntergang durften wir daher noch auf der Autobahn erleben.

Die Suche nach Stellplätzen erwies sich an der aktuellen Position als schwieriger als angenommen. Mit unserer Stellplatz App finden wir dann doch noch einen Platz in Pozzolo, fast am Ufer des Mincio.

Als wir ankommen, stehen wir vor einer verschlossenen Schranke. Es gibt sogar Strom für unseren Heizlüfter – keine Chance, die Schranke bewegt sich nicht.
Laut einem Schild, gibt es noch eine Telefonnummer und einen Kiosk, welche man bei Fragen anrufen bzw. aufsuchen könne. Die Nummer ist nicht vergeben. Ich folge also dem Hinweis, sich im örtlichen Kiosk zu melden. Nach ein paar hundert Metern dunkler Landstraße erreiche ich den “Stadtkern” von Pozzolo. Im Kiosk sagt man mir, dass die Schranke defekt sei und erst in 2-3 Wochen repariert wird. Wir sollen doch nach Borghetto fahren, da gäbe es noch Plätze. (1000 Dank für diesen Tipp – später mehr dazu)
Aufgrund der Uhrzeit frage ich ob es in Ordnung sei, vor der Schranke stehen zu bleiben. “Das sei überhaupt kein Problem” sagt mir eine Junge Frau im Kiosk.

Am nächsten Morgen wollen wir unsere Neugier befriedigen und schauen uns den Platz in Borghetto an.

 

Italien – Viareggio

Die Nacht in Lucca war ruhig und am nächsten Morgen standen wir vor der Entscheidung: bleiben wir zum Comic und Game Spektakel oder verlassen wir die Stadt?
Nach einer ausgedehnten neuen Stellplatzsuche etwas näher am Stadtzentrum sind wir bei einem offiziellen Camperplatz gelandet. Hier wurden wir von ein paar älteren Herren freundlich mit dem Hinweis, dass der Platz voll sei, begrüßt. Ohne jegliche Englischkenntnisse haben sie dann mit aller Energie versucht uns den Weg zu einem anderen Platz zu erklären. Irgendwie müssen wir ratlos ausgesehen haben. Einer der Männer verschwand kurz im Hinterhof und kam grinsend auf seinem Rad zurück. Gestikulierend hat er uns dann klar gemacht, dass wir ihm folgen mögen. Bis zur nächsten großen Straße hat er uns dann begleitet.

Auf dem Weg haben wir schon erkannt, dass der andere Platz etwas außerhalb liegt. Das sollte somit keine Option sein. Einen netten zentralen Platz haben wir dann doch noch entdeckt. Hier wurden wir allerdings, auf Nachfrage ob man dort über Nacht parken könne, von ein paar Jugendlichen vor Überfällen gewarnt. Bevor der Tag um ist entschließen wir uns Lucca zu verlassen und wieder ans Meer zu fahren.

Mit genug Zeit im Gepäck wollten wir das kurze Stückchen ohne Autobahn bewerkstelligen. Nach ca 10 Minuten kam dann auch schon das erste Hindernis – ein Warnschild mit 2,10m angegebener Breite. Ragnar hat laut Papieren 2,19m. Aber…wir sind ja in Italien, das passt schon 😉
Gerade so konnten wir dann auch die schmale Brücke überfahren. Weitere 15 Minuten später das nächste Schild – dieses Mal nur 1,90m. Eindeutig zu wenig, wir müssen wenden. Also doch über die Autobahn…

Kurze Zeit später verlassen wir die “Auto Strada Firenze Mare” und fahren auf der “Strada Statale 1 Via Aurelia” weiter Richtung Viareggio.

Bevor wir in die “City” kommen, biegen wir links ab Richtung Strand. Am Ende der Straße finden wir endlose Parkplätze, Restaurants, Strandbars sowie ein paar andere Camper. Mit gemischten Gefühlen kuscheln wir uns erstmal dazu.

Nachdem wir den restlichen Tag an einem fast menschenleeren Strand verbracht haben, ging es abends in das einzige geöffnete Restaurant. Mit gefüllten Bäuchen schlendern wir zurück Richtung Bett.
Das wir auf einem “Wildschwein Futterplatz” stehen wussten wir bis jetzt noch nicht. Damit erklären sich auch die x Kisten alter Maiskolben neben unserem Bus.

Während ein alter auf der Parkplatz-Begrenzungsmauer sitzender Herr lachend Mais um sich wirft, tummelt sich eine Rotte von 13 Wildschweinen um ihn und Ragnar. Scheinbar handelte es sich hier um ein dörfliches Ritual. Im laufe des Abend kamen einige weitere Leute und holten Mais aus ihren Autos. Die Tiere waren sehr schreckhaft und keineswegs aggressiv gegenüber Menschen, haben aber mit Geduld auch aus der Hand gefressen. Trotz des doch sehr Interessanten Schauspieles ist es natürlich ein Unding wilde Tiere zu füttern und somit an Menschen zu gewöhnen.

Bei Grunz- und Schmatzgeräuschen eingeschlafen, wachen wir in einem ca 5°C kalten Bus auf und genießen die ersten Sonnenstrahlen. Bevor es wieder auf die Straße geht, machen wir noch eine Wanderung durch den angrenzenden Naturpark “Migliarino San Rossore”. Die Heimat der gestern gesichteten Wildschweine.

 

 

 

 

Ein kleines Lichtexperiment

Die Deckenlampen sehen zwar schick aus aber wirklich hell wird es damit im Bus nicht. Heute habe ich in der vorderen Lampe die 10W  Glühbirne gegen eine 3,1W LED-Birne getauscht. Die Lichtausbeute ist um Welten besser. Allerdings gefällt mir die Lichtfarbe nicht. Es sieht ein bisschen so aus als habe man eine Neonröhre aufgehängt. Erstmal bleibt sie aber drin, es soll schließlich auch Energie gespart werden.

Bei den LED-Birnen handelt es sich um diese (*Update 29.07.2018, Link entfernt, die Birnchen gibt es nur noch in Bernsteinfarben, der Markenname ist KaTur) hier.

*kleines Update nach dem ersten “Nachterfahrungen”:
Die Ausleuchtung ist viel besser. Aber ich bleibe beim Neonröhrengefühl und habe mir überlegt, dass ich für beide Lampen noch einen kleinen separaten Schalter in die Decke bauen werde. Erstmal hat die Basteltante das “Glas” mit Dekoband verdunkelt.

Rechter Radlauf…

Beim Öffnen des Zuganges zum Tankeinfüllstutzen wurde ich von einem nicht so schönen Anblick begrüßt. Die Kante zwischen Radlauf und Aufbau sieht nicht gut aus. Hier wurde wohl nach Einschweißen eines neuen Bleches von hinten nicht versiegelt; aber noch geht es. Da ist es wieder… „Wer macht denn so was???“.

Die Reinigung der betroffenen Stellen wurde durch einen Mix aus Glaswolle und Hohlraumfett  nicht wirklich begünstigt. Das Gröbste ließ sich aber trotzdem entfernen. Anschließend wurde das Ganze mit Rostumwandler, Grundierung und neuem Lack (RAL6029) beschichtet. Nach dem Trocknen habe ich die Kante vorsorglich noch mit einer Korrosionsschutzbeschichtung versiegelt. Dadurch duftet der ganze Innenraum nach dem Zeug – jetzt weiß ich auch, was das früher in Opa´s Garage immer für ein Geruch war 😉
Das muss natürlich nicht sein, aber schaden wird es bestimmt nicht. Mit Korrosionsschutz sollte man meiner Meinung nach nicht sparen.